Bahnhof Wörth - Kein Aushängeschild

Der GRÜNE Stadtverband Wörth diskutierte am 19. April das Thema Bahnhof Wörth. Ein Protokoll der Veranstaltung "Bahnhof Wörth - Kein Aushängeschild, eine Anfrage für die Stadtratssitzung am 9. Mai und eine Übersicht über die geplanten Umbaumaßnahmen am Bahnhof Wörth findet Ihr hier.

Protokoll über die Veranstaltung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Stadtverband Wörth zum Thema „Bahnhof Wörth“ am 19.04.12 in Wörth Maximiliansau

Bahnhof Wörth – kein Aushängschild

Nach einer Begehung des Wörther Bahnhofs diskutierten BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mit am Thema Interessierten. Mit eindrucksvollem Bildmaterial demonstrierte Achim Lösch, Sprecher des Stadtverbands,  die kaputten Bahnsteige, die marode Unterführung, die eher einer Tropfsteinhöhle gleicht und das herunter gekommene Bahnhofsgebäude. Schon der erste Blick lässt Reisende zweifeln: sie steigen in (Rhein) aus, der Schriftzug Wörth ist schon seit Jahren abgefallen. Wer die Ansage in Zug oder Bahn nicht richtig versteht, hat keine Möglichkeit, sich über den Ort zu informieren, an dem er den Zug gerade hält. In den Gullys in der Unterführung, steht das Wasser permanent, weil der Abfluss definitiv verstopft ist von Schmutz und Zigarettenkippen. Bei wärmeren Temperaturen kann neben dem schlechten Erscheinungsbild  auch noch das Risiko für die Vermehrung von Keimen verschiedenster Art bestehen.

Weiter wurde als sehr gefährlich herausgestellt, dass nur Bahnsteig eins einigermaßen barrierefrei erreicht werden kann. Sollten Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen auf andere Gleise gelangen müssen, ist das nur unter Querung der Gleise möglich mit dem enormen Gefahrenpotenzial, das eine derartige Aktion in sich birgt.

Das Umfeld der Gleise zeigt auch kein erfreulicheres Bild. Das Parkhaus in Richtung Bahnsteige verlassen zu wollen, verlangt eine völlig geruchsunempfindliche Nase, damit einem der penetrante Uringestank im Treppenhaus nicht den Atem zum Stocken bringt. Allerdings stehen Außerhalb der Öffnungszeiten der Gaststätte im Bahnhof auch keine Toiletten zur Verfügung.

Auch die Rampe für die Fahrräder und die Fahrradboxen im Untergeschoss des Parkdecks sind sehr häufig nur durch ausgedehnte Pfützen zu erreichen, denn der Regen kann durch die ausnahmslos verstopften Abflüsse nicht in den Kanal abfließen. Durch die ständige Feuchtigkeit hat sich ein schmieriger Algenbelag gebildet, der nicht nur schlecht aussieht, sondern auch erhebliche Rutschgefahr darstellt.

Das Bahnhofsgebäude mit den offen liegenden Müllsäcken zur Straße hin, wurde ebenfalls als abweisend empfunden. Plakate am Zugang zum Parkdeck, die auf Veranstaltungen in der Vergangenheit hinweisen und in Teilen am Zahn hängen, vervollständigen den ungepflegten Eindruck.

Alle waren sich einig, dass sich aus dem Wörther – Verzeihung (Rhein)-Bahnhof ein richtiges Schmuckstück machen ließe, nachdem der Künstler Andreas Hella verschiedene Visionen zeigte, die er zu Papier gebracht hatte. Welche Wege geeignet sein können, diese Vision zu verwirklichen, konnte noch nicht eindeutig geklärt werden. Auf jeden Fall werden die Grünen eine Abklärung der Zuständigkeiten erfragen und bei den anderen Fraktionen für die Erstellung eines schlüssigen Konzepts zur Umgestaltung des Bahnhofs werben, damit es für Reisende angenehm ist, am Bahnhof, dem Eingangstor in die Südpfalz, auszusteigen und Wörth zu besuchen.

 

 

Geplante Umbaumaßnahme Bf Wörth

Die beabsichtigte Infrastrukturmaßnahme umfasst im Wesentlichen folgende Einzelmaßnahmen:

  1. Neubau des Bahnsteiges 1 (Hausbahnsteig) gemäß DB-Richtlinie des Moduls 813 (Länge: 160 m, Breite: ³ 2,75 m, Höhe: 55 cm ü. Schienenoberkante (SO)) einschl. Einbau eines taktilen Leitsystems für Blinde und Sehbehinderte nach DIN 32984 und einer Betriebstreppe am westlichen Bahnsteigende;
  2. Neubau der Bahnsteige 2 und 3 (Mittelbahnsteige) gemäß DB-Richtlinie des Moduls 813 (Länge: 160 m, Höhe: 55 cm über SO, die derzeit vorhandenen Breiten werden beibehalten) einschl. Einbau eines taktilen Leitsystems für Blinde und Sehbehinderte nach DIN 32984 und Betriebstreppen am westlichen Bahnsteigende;
  3. Errichtung der Bahnsteigausstattungen gemäß DB-Richtlinie des Moduls 813, dem Katalog zur Ausstattung von Bahnhöfen und Rahmenverträgen der DB Station&Service einschl. Sitzeinrichtungen, Funkuhren, Abfallbehältern, Streusandkisten, Fahrplan-/Informationsvitrinen, Wegeleit- und Stationsbeschilderung einschl. Kennzeichnung als „Rauchfreier Bahnhof“, Fahrgastinformationsanlage (FIA-Anlage), akustischer Reisenden-Informationsanlage (Lautsprecher), Kameraüberwachungsanlage sowie Telefon- und Stromanschluss;
  4. Neubau von Fahrgastunterständen auf den Bahnsteigen 2 und 3 gem. Raster 22 einschl. Beleuchtung, Sitzgelegenheiten, Abfallbehälter, Informations- und Fahrplanvitrine und ggf. Stellflächen für einen Fahrausweisautomaten und –entwerter;
  5. Erneuerung der Bahnsteigüberdachungen/Treppeneinhausungen auf dem Hausbahnsteig und den Mittelbahnsteigen;
  6. Erstellung von Beleuchtungsanlagen (sofern erforderlich mit Fernüberwachungssystem) und Entwässerungsanlagen für die Bahnsteige und die Zugangsanlagen;
  7. Barrierefreie Erschließung des Hausbahnsteiges (Bahnsteig 1) und der beiden Mittelbahnsteige (Bahnsteige 2 und 3) durch Aufzugsanlagen (Kabinengröße 1,10m ×2,10 m) aus der vorhandenen Personenunterführung (PU) zu den Bahnsteigen;
  8. Neubau eines geneigten Gehweges vom Hausbahnsteig zum Bahnhofsvorplatz;
  9. Neubau einer überdachten Fahrradabstellanlage mit ca. 50 Stellplätzen im nordwestlichen Zugangsbereich zum Hausbahnsteig;
  10. Sanierung/Modernisierung der vorhandenen Personenunterführung;
  11. Erneuerung der vorhandenen westlichen Treppenanlagen aus der Personenunterführung zu den Bahnsteigen;
  12. Anpassung der östlichen Bahnsteigenden an den vorhandenen Bestand der Bahnsteige;
  13. Rückbau der östlichen Treppenzugänge aus der PU zu den Bahnsteigen 1, 2 und 3, Rückbau der vorhandenen Treppeneinhausungen/Überdachungen auf den Bahnsteigen 1, 2 und 3, Rückbau der vorhandenen Fahrradabstellanlage sowie Rückbau der künftig nicht mehr erforderlichen Bahnsteigbereiche einschl. aller Anlagen und Fundamente.

 

Anfrage für die Stadtratssitzung am 09.05.12

 

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

für die kommende Sitzung des Stadtrats bitten wir um die Beantwortung der folgenden Fragen.

 

Sachverhalt:

 

Der allgemeine Zustand, die Sicherheit und das Aussehen des Wörther Bahnhofs und seines Umfelds lassen sehr zu wünschen übrig. Seitens der Bürgerinnen und Bürger wird er jetzt schon offen als „Schandfleck“ bezeichnet.

Unser Bahnhof wird täglich von sehr vielen Reisenden und Berufspendlern in Richtung Landau, Germersheim und Karlsruhe frequentiert. Es ist unstrittig, dass er den heutigen Anforderungen an einen modernen Bahnhof nicht mehr entspricht.

Der Bahnhof ist kein Aushängeschild für die Stadt Wörth und für ihr Selbstverständnis als Tor zur Südpfalz. Man kann an der Beschilderung am Bahnhofsgebäude nicht einmal mehr erkennen, wo der Zug gerade hält (….. Rhein)????!!!

Für den zukünftigen Maßnahmenkatalog sind die wichtigsten Mängel, Unterlassungen und Sünden in der beigefügten Präsentation aufgezeigt.

Die Deutsche Bahn plant, die in der Anlage aufgeführten Umbaumaßnahmen durchzuführen.

Darüber hinaus sind unsere Fragen:

         

  1. Wann soll mit der geplanten Sanierung begonnen werden?
  2. Ist die Sanierung in das Bahnhof-Förderprogramm aufgenommen?
  3. Welchen Einfluss hat die Stadt Wörth auf die Sanierung? Können Vorschläge eingebracht werden (z.B. Bau einer Toilettenanlage)?
  4. Wem gehört das Bahnhofsgebäude und wie wird es derzeit genutzt?
  5. Wem gehört das Parkhaus? Wer ist für die Instanthaltung und Reinigung zuständig?
  6. Wer ist für die Reinigung der Bahnsteige, des Bahnhofsgebäude, der Parkplätze und des Bahnhofvorplatzes zuständig?
  7. Welche Veränderungen sind im Bahnhofumfeld geplant?
  8. Ist ein sicherer Fußgängerübergang vom Bahnhof auf die gegenüberliegende Straßenseite geplant?

Mit freundlichen Grüßen

gez.

Annette Krysmansky

Kategorie

Kurzmitteilung